1916 Gewerbe München Plinganser Straße

München, LP 1-5, BGF O.I. 8.600 m²

Landschaftsarchitekten: LA Brandhoff + Voss PartmbB
Tragwerksplanung: Hörmann+Bosch Ingenieurbüro für Bauwesen GmbH
Technische Ausrüstung: IB Wolfgang Spiegl GmbH
Bauphysik: Kurz und Fischer GmbH
Brandschutz: IB Peikos
Spezialtiefbau/Verbau: IB Manfred Weber
Geotechnik: Blasy + Mader GmbH
Vermessung: Scherer und Kurz
Sigeko: Ing. Büro Gell
Verkehrsplanung TG: Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr GmbH
Zertifizierung: ATP Sustain GmbH

Die ehemaligen Werksgebäude der Maschinenbaufirma Friedrich Deckel an der Tölzer Straße und die südlich angrenzenden Flächen bilden ein etwa 5,8 Hektar großes Gebiet. Das Areal wurde Ende der 1950er Jahre nach Plänen des Architekten Walter Henn errichtet. Die denkmalgeschützte Deckelhalle mit ihrem mehr als 60 Meter frei gespannten Tragwerk und den prägnanten, leicht gewölbten Sheddächern ist auch heute noch eine Sensation.
Im ursprünglichen Plan zur Gesamt-Entwicklung des Deckelgeländes war am nordöstlichen Rand des Areals war noch ein Erweiterungsbau der Verwaltung vorgesehen. Der Neubau des Büro- und Verwaltungsgebäudes besetzt diese Stelle neben einem denkmalgeschützten Wohngebäude. Der Baukörper wurde in Anlehnung an das städtebauliche Umfeld als von der Straße zurückgesetztes Punkthaus entwickelt, um den begrünten Vorplatz mit dem großen Baumbestand entlang der Plinganserstraße zu erhalten, das denkmalgeschützte Wohngebäude im Norden freizustellen und die Belichtung der Wohnungen bestmöglich zu gewährleisten. Auch die reduzierte Tiefgaragenzufahrt folgt dieser Vorgabe.
Die Höhenentwicklung orientiert sich an der südlich angrenzenden Bebauung auf dem Deckelgelände und den zulässigen Abstandsflächen. Die Erschließung des Neubaus erfolgt von Osten über die Plinganserstraße, dort befindet sich der Haupteingang, im Norden gibt es einen zweiten Zugang. Das Gebäude ist in einer eigenständigen, modernen Architektursprache geplant. Die Gliederung der Fassade nimmt die horizontalen Brüstungen der Gebäude auf dem Deckelgelände auf und verwendet sie projektspezifisch (andere Höhe). Untergeordnet erfolgt eine feinere vertikale Gliederung durch die den Fenstern vorgelagerten Sonnenschutzlamellen. Im Inneren der Gemeinschaftsbereiche sind Natursteinbeläge, Sichtbetonflächen und Holztüren die prägenden Elemente.
Die Büroflächen sind entlang der Fassaden angeordnet, im Kernbereich befinden sich die Nebenräume und eine nach Mieterwunsch flexibel belegbare Zone, in der Pausenzonen, Besprechungsräume und Ruhezonen vorgesehen sind. Die Büroflurwände erhalten einen großzügigen Verglasungsanteil oder entfallen in den Großraumbereichen ganz. Der Büroausbau wurde unter der Prämisse der Nachhaltigkeit geplant, es wurden elementierte, wiederverwendbare Bauteile sowie Baustoffe mit Recyclinganteil verwendet. Baustoffe mit vorhersehbarem Verschleiß können in Kreisläufe zurückgeführt und wiederverwendet werden.
Im Erdgeschoss gibt es begrünte Freiflächen und im 6. Obergeschoss eine Dachterrasse für Pausen und Erholung der dort arbeitenden Menschen mit einem herrlichen Blick auf das Isarhochufer und den neu entstandenen Stadtteil Obersendling. Das Gebäude ist mit DGNB Gold und Wired Score zertifiziert.