B2326 WB München Dachauer Straße Kreativquartier
München, LP 1-2, BGF O.I. 30.255 m²
Bauherr: Stadtwerke München
Landschaftsarchitekten: Nowak Müller Landschaftsarchitekten PartG mbB, München
Bauphysik: Müller BBM, München
Ziel der Stadtwerke München ist eine zukunftsorientierte, gemischt genutzte, gemeinschaftlich ausgerichtete und nachhaltige Quartiersentwicklung. Der Standort des Projektes im zukünftigen Kreativquartier ist für diesen Aufbruch ideal geeignet. Die Bauaufgabe stellt mit ihrem prototypischen Charakter eine große Herausforderung und Chance dar. Sie kann und sollte mit einer experimentellen Ausrichtung ein Zeichen für Nachhaltigkeit, Resilienz und Vielfalt setzen. "Die Quartierentwicklung zielt hierbei auf einen fortlaufenden Dialog von Altem und Neuem, Gefestigtem und Temporärem.“ Zitat SWM
Historisch sehen wir im Wohnungsbau ein zyklisches Pendeln zwischen Phasen des gemeinschaftlichen Aufbruchs und des Rückzugs in das Private. Rückblickend schneiden monofunktionale, auf das private konzipierte Wohnformen im Hinblick auf Flexibilität, Nachhaltigkeit und Resilienz schlechter ab als multifunktionale, Quartiers- und gemeinschaftsorientierte Strukturen. Das Konzept sieht daher die konsequente Entwicklung eines lebendigen, bunten, städtischen Quartiers mit folgenden, teilweise auch in Auslobung schon genannten Zielen vor:
– Den Kontext integrieren und mitdenken
– Größtmögliche Anpassungsfähigkeit vorhersehen
– Unschärfen zulassen
– Gängige Routinen durch unterschiedliche Angebote überwinden
– Vielfalt fördern
– Begegnung organisieren
– Rückzug ermöglichen
– Den Nachbarquartieren die Hand reichen
– Möglichst einfach Bauen
– Langlebigkeit, Einfachheit und Nachhaltigkeit
– Geringer Technisierungsgrad
– Vorgefundenes Wiederverwenden
Im Projekt gibt es keine Fake-Vielfalt. Die gewünschte Vielfalt entwickelt sich aus den Nutzungen und aus deren Benutzung. Zusammen mit der Struktur entwickelt sich die Gestalt. Die Funktionen sind ablesbar, aber nicht immer eindeutig. Mehrdeutigkeit und Multifunktionalität wechseln sich ab mit klarer Adressbildung. Das Erdgeschoss ist konsequent ohne Wohnen entwickelt, hier finden sich allgemeine oder öffentlichen Nutzungen und Angebote.
Konzept DREI Höfe – DREI Charaktere
Spielhof (Spielarena)
Der Spielhof" dient als Freispielfläche für die Kindertagesstätte, idealerweise könnte er auch – zumindest teilweise – als Grünfläche für die Hausbewohner genutzt werden. Da er nicht unterbaut ist können Großbäume wachsen, die in ausgewachsenem Zustand einen großen grünen Filter als prägendes Merkmal des Hofes bilden.
Gemeinschaftshof (Experimentierhof) + Dachterrasse
Zusammen – ist das Thema des Hofs, der als offene Fläche mit einer Grundausstattung an mobilen Pflanzmöglichkeiten geplant ist. Einzelne Großbäume akzentuieren den Hof. Mobilitätsangebote, wie große Fahrradparkbereiche für Räder und Lastenräder, finden hier ihren Platz.
Stadtdschungel
Der Hof des Stadtdschungels ist nicht unterbaut und als große grüne Lunge mit einer üppigen Pflanzung von Großbäumen gestaltet. Die darunter liegende Fläche ist mit naturnahen Stauden ähnlich einer Blühwiese unterpflanzt. Locker eingestreute Spielangebote und Sitznischen laden ein zum Verweilen in der Wildnis. "Verwunschen" ist der Arbeitstitel dieses Hofs.