B2412 WB München Zschokkestraße WA3

München, LP WB, BGF O.I. 20.060 m²

Landschaftsarchitektur: grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb, Freising

Als östlichen Auftakt des neuen Wohnquartiers gewinnt der WA 3 durch eine für München ungewöhnliche Dichte und Höhenentwicklung seinen städtebaulichen Reiz. Wörtlich im Schatten der östlich angrenzenden Bürohochhäuser stehen sich auch innerhalb des Blocks die Gebäude dicht gegenüber. Es handelt sich um ein ambitioniertes Manifest der städtischen Architektur. Damit dieses städtebauliche Konzept gelingt, müssen Wohntypologien sorgfältig und situativ gewählt werden, um den äußeren Rahmenbedingungen gerecht zu werden.

Auf Basis der ökologischen und wirtschaftlichen Zielvorgaben werden die Gebäude in Holzhybridbauweise mit tragender Stahlbetonkonstruktion und hinterlüfteten Außenwänden in Holzständer-Konstruktion konzipiert. Sofern möglich und wirtschaftlich sinnvoll, werden zum Erreichen der CO₂-Neutralität nachhaltige und Recycling-Baustoffe bevorzugt. Zur Reduzierung der eingesetzten Betonmassen in den Decken kann die Tragstruktur aus Wohnungstrennwänden und Erschließungskernen durch wohnungsinterne Stützen ergänzt werden.

Ein umfassender Rotton verleiht dem Wohnblock als Quartiersauftakt eine Strahlkraft, die warm und modern ist. Durch die Reduzierung auf eine Farbe wird die horizontale und vertikale „Verwebung“ der Fassaden vielschichtig und komplex interpretierbar. Auch eine unterschiedliche Oberflächenhaptik und Reflexion des Faserzements, Stahlbetons und Metalls tragen zu dieser Dynamik bei. Eine dezente, hausweise Differenzierung der Rottöne stärkt die städtebauliche Differenzierung.

Für eine wirtschaftliche Umsetzung der Holzständer-Konstruktion werden Gebäudehüllen im Bereich der eingezogenen Loggien als Fensterelement ausgeführt. Zwischen den vertikal durchlaufenden Fensterelementen werden Blechverkleidungen eingesetzt. Somit wird eine kleinteilige, unwirtschaftliche Holzständer-Konstruktion vermieden. Neben der Hauptfassade als Holzständer-Konstruktion wird der erdgeschossige Gebäudesockel mit Stahlbetonfertigteilen robust und langlebig verkleidet.