1. Preis beim Wettbewerb Freiham WA 19
Zusammen mit LAUX Architekten und GHL Landschaftsarchitekten haben wir den Wettbewerb um das zentrale Baufeld in Freiham Nord gewonnen.
Hier der Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll:
„Die Arbeit nimmt eine sehr selbstbewusste Haltung zur gestellten Aufgabe ein. Das Volumen des neuen Stadtbausteins zeigt sich, fein reliefiert, zum Stadtraum als ein kompakter und mit durchlaufender Geschossigkeit präzise gesetzter Blockrand. Die Setzung interpretiert Festlegungen des Bebauungsplans im Sinne eines solchermaßen autonomen Stadtbausteins weiter und schafft damit auf der stadträumlichen Ebene einige besondere Situationen. Ein Beispiel hierfür bildet die Entscheidung, an der südwestlichen Öffnung des Hofs die Baulinie zu verlassen und so eine kleine Aufweitung zu erzeugen, welche ein Entree für die angrenzende Nutzung des Flexi-Heims und vermittelnde Geste in den Innenhof gleichermaßen bietet. Die beschriebe, überlegte Gestaltung des Entwurfs setzt sich in einer subtilen Dreiteilung der Fassade zur Stadt hin fort. Der städtische Sockel, folgerichtig ohne dahinterliegende Wohnnutzungen gestaltet, wird von drei Regelwohngeschossen überstanden, die durch zwei weitere, durch knappe Rücksprünge angenehm gegliederte Geschosse mit hochformatigeren Fenstern, zu einer spannungsvollen Fassadenordnung ergänzt werden. Die beschriebene Autonomie der Arbeit führt aber auch zu einer sehr kontrovers diskutierten Materialwahl für Straßen- und Hoffassade. Die Wahl, die Außenwände in Holzbauweise zu planen wird begrüßt. Aber: Stellt die vorgeschlagene grüne Haut aus Trapezblechen im Straßenraum einen ungewohnten, fremd anmutenden Bruch mit der Mineralität bekannter Münchner Fassaden dar, so kann die Vorstellung, hofseitig durchgehend zugblanke Metallpaneele als haptisch relevante Bekleidung der Freibereiche zu verbauen, nicht überzeugen. Das ruhige Außen des Entwurfs steht im Kontrast zur stark konturierten hofseitigen Gliederung. Diese folgt einer konsequenten Reihung von wenigen Typenhäusern – jedes als Spänner organisiert, was die durchgehende Erschließung mit Sicherheitstreppenhäusern ermöglicht. Die Kindertagesstätte wird zweigeschossig vorgeschlagen mit einem dezentralen, in der Passage zum Innenhof gelegenen Zugang. Ein sparsamer Umgang mit den wertvollen Freiflächen im Innenhof ist die Folge, aber auch eine eingeschränkte Raumhöhe im Bereich des Regelgeschosses. Die Verlegung des festgesetzten westlichen Durchgangs und dessen folgerichtige Ergänzung im Osten zu einer Passage durch den Hof stellt eine gelungene Interpretation zur festgesetzten Lage des Durchgangs im Westen dar. Die Verschiebung der ebenso festgesetzten Position der Tiefgarageneinfahrt ist der konsequenten Umsetzung von gewünschten, wiederkehrenden Typenhäusern geschuldet. Das Leitmotiv des Innenhofes als grüne Oase wird konsequent umgesetzt. Die starke Einbindung der vertikalen Begrünung in die Gesamtkonzeption unterstützt das Konzept. Eine Befahrung der Hofflächen mit der Feuerwehr findet richtiger Weise nicht statt. Die Organisation der Flächen ist stimmig. Auch die Kombinationsfläche Kita und Gemeinschaftsspiel ist gut integriert. Leider fehlt hier die notwendige Pflegezufahrt. Der hohe Anteil an Hecken und Staudenpflanzungen geht etwas zu Lasten der nutzbaren Freifläche. Durch die Öffnung und Wegebeziehung mittig im Hof bleibt die Freifläche als weitestgehend zusammenhängende Fläche erlebbar und wird nicht durch eine diagonale Wegeverbindung zerschnitten. Auch die Fahrradrampe mit der direkten Anbindung an die Abstellräume im Untergeschoss kann überzeugen. Die Ausgestaltung der Dachgärten wird ebenfalls positiv bewertet. Hier entsteht ein differenziertes Angebot an qualitätsvollen Aufenthaltsflächen. Die Wohnungsgrundrisse sind sorgfältig geplant. Einzelne Individualräume sind mit 2,50m Breite zu knapp bemessen Wohnungsbau mit Kita und Flexi-Heim WA 19 Freiham Nord I Protokoll Preisgericht 10 I 18 Der Wohnungsmix ist stimmig. Die Organisation der Wohnungen in sich wiederholende Regel- und Eckhäuser ist im Interesse einer wirtschaftlichen Erstellung. Die Arbeit schafft eine durchschnittliche Anzahl von Wohnungen, bei gleichzeitig guter Ausnutzung. Insgesamt bieten die Verfasser einen wichtigen und qualitätsvollen Beitrag zum Wettbewerb. Die Verknüpfung der qualitätsvollen Fassadenzeichnungen mit der gewählten Materialisierung zum Stadtraum überraschen und können nur zum Teil überzeugen.“
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