0905 Sonstiges Rettungswache Hohenbrunn

Neubau einer Rettungswache

, Hohenbrunn, LP 1-8, BGF O.I. 1.310 m²

Das Gebäude wurde ausgehend von den Nutzungsanforderungen von innen entwickelt. Diese Anforderungen führen zu unterschiedlichen Situationen hinsichtlich der Gebäudetiefe, der Raum- bzw. Geschosshöhen, der Anordnung und Dimensionierung von Fenstern und Türen bis hin zu den Wand- und Bodenflächen. Die Gebäudeform, die Höhenentwicklung und vor allem die Fassaden sind daher uneinheitlich und vielfältig. Im Gegensatz zur pragmatischen Herangehensweise bei der Entwicklung der Grundrisse bestand die Aufgabe des architektonischen Entwurfs darin, diese Vielzahl von Themen und räumlichen Situationen zu einem erkennbar zusammengehörigen Gebäude mit einer signifikanten städtebaulichen Haltung zu formulieren.

Der kräftige, rotbraune Farbton zieht sich über die komplette Fassade und fasst das Gebäude trotz unterschiedlichster Öffnungsgrößen und -proportionen zu einer zusammenhängenden Einheit zusammen. Zudem markieren die Höhe und die Farbe des Baukörpers einen selbstbewussten Auftakt zu dem anschließenden, von funktionaler Architektur geprägten Gewerbegebiet.

Neben der Erschließung der Räume hat die Treppe eine verbindende Funktion und stellt auch im übertragenen Sinne eine vertikale Verbindung für Mitarbeiter und Gäste dar. Als Gegenpol zu den reinen Funktionsräumen ist die Treppe vergleichsweise skulptural ausformuliert und unterstreicht damit die Bedeutung der Kommunikation und des Austausches zwischen den verschiedenen Ebenen der Rettungswache. Das Gebäude verzichtet auf Gestaltungsmerkmale, die einen zusätzlichen finanziellen oder technischen Aufwand bedeutet hätten. Die prägenden Themen wie Farbe oder Treppenskulptur entstehen durch eine maßvolle Überzeichnung des ohnehin Notwendigen. Durch die Reduktion der Materialvielfalt im Innen- und Außenbereich können die wenigen, einfachen Themen ihren Ausdruck entfalten, ohne die funktionale Grundaufgabe des Gebäudes zu überzeichnen.