B2121 WB Feldafing Wohnen am Klinikgelände

Feldafing, BGF O.I. 10.500 m²

Landschaftsarchitekten: Terrabiota Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH


Die Qualität des Standortes des Klinikgeländes liegt unserer Auffassung nach in der schon vorhandenen, parkähnlichen Grünstruktur, daraus entwickelte sich das Leitbild von „Wohnen im Park“.
Über die Baukörperstellung und den entwickelte Typus soll für die Bewohner ein möglichst starker Bezug in diesen parkähnlichen Grünraum geschaffen werden, jedoch dessen Qualität auch für den Ort Feldafing erhalten und weiterhin erlebbar bleiben.

Bebauung
Um möglichst geringe Eingriffe im Grünraum und Baumbestand zu erzeugen, wird auf die Erschließung auf vorhandenen Erschließungsflächen geplant , die Baumasse wird gebündelt an drei Standorten vorgesehen, die entweder vorher bereits bebaut waren oder sich aus bestehenden Freiräumen ergeben.
Die Wohnbebauung ist mit vier Vollgeschossen und gestaffeltem fünften Geschoss geplant, somit in der Höhenentwicklung ähnlich der Bestandsbebauung, deutlich niedriger als der Baumbestand und im Ortsbild niedriger als die nahegelegene Kirche. Somit wird eine stark veränderte Wahrnehmung des Areals zum Stadtkern hin oder in die umliegende Bebauung vermieden. Die Baukörpergröße und Länge wird durch die Gliederung in Teilbaukörper gebrochen und fügt sich somit in die Strukturen im Ort ein.
Mit der dargestellten Bebauung wird das vorgegebene Ziel der Geschossfläche erreicht und es können ca. 10.500 m² Geschossfläche oberirdisch dargestellt werden. Im 5.OG sind weitere 600m² denkbar.
Die Tiefgaragenzufahrt des östlichen und südlichen Gebäudes erfolgt von der Possenhofener Straße im Nord-Osten. Die Zufahrt des westlichen Baukörpers von Nord-West mit Einhausung. Die gewünschte Teilbarkeit ist damit auch in der TG darstellbar. Der geforderte Stellplatzschlüssel von 1,5STP/WE kann mit Parksystem innerhalb der geplanten Flächen dargestellt werden. Alternativ wäre denkbar ein Mobilitätskonzept zur Stellplatzreduzierung zu erarbeiten. Die Tiefgarage des östlichen Gebäudes wird in die bestehende, unnatürliche Hangmulde gestellt, das Aushubmaterial des südlichen und westlichen Gebäudes kann als Auffüllung für die Wiederherstellung des ehemaligen Hangverlaufes verwendet und muß nicht abgefahren werden.
Fahrradräume, Müll und weitere Abstellnutzungen werden im EG vorgeschlagen, nahe den Zugängen.

Typus
Um eine flächige Feuerwehrdurchfahrt und die damit verbundenen großflächigen Befestigungen, Fällungen etc. zu vermeiden, somit den Parkcharakter zu erhalten bzw. zu stärken, arbeitet der Typus mit zwei baulichen Rettungswegen.
Ab dem 3.OG ist eine Verbindung in Form eines Laubenganges in den Treppenraum des jeweils angrenzenden Hausesgeplant. In den darunter liegenden Geschossen kann die Rettung über die Steckleiter erfolgen und es können dort an der Verbindungsstelle zweiseitig belichtete/durchgesteckte Wohnungen vorgesehen werden. Die zwei aneinander gebauten Punkthäuser werden im EG über einen gemeinsamen Weg erschlossen, haben aber separate Treppenräume und somit eigene Adressen. Unter Ausnutzung der Topographie wird im östlichen Haus eine zusätzliche Wohnebene nach Osten geschaffen. Durch die zwei Rettungswege ist auch eine Erweiterung der Flächen im 5.OG denkbar. Jede Wohnung erhält ein großzügiges „Aussenzimmer“ in Form einer vorgestellten Balkonschicht, die durch die Anordnung und Ausbildung privaten Freiraum schafft. Auf den Dächern sind Treffpunkte in Form von Gemeinschaftsterrassen mit Seenblick vorgesehen, die sonstigen Dachflächen werden begrünt und zur Retension genutzt (siehe Freiraum).

Nachhaltigkeit/Klimaschutz
Um einen geringen Energieverbrauch zu erzeugen wird die Baumasse möglichst gebündelt vorgeschlagen, dies kann weiter unterstützt werden durch den Energieeffizienzstandard und eine nachhaltige Materialwahl. Es wird vorgeschlagen die Energieversorgung der Wohnanlage gemeinsam über ein Blockheizkraftwerk vorzusehen. Dies wird ergänzt durch Stromerzeugung mittels PV-Modulen auf den Dachflächen.
Durch die geringe Abfuhr von Aushubmaterial kann auch in der Bauabwicklung ein Beitrag zur Resourcenschonung erfolgen. Durch die Schaffung von zusätzlichem heimischen Baumbestand sowie Grünflächen für heimische Tierarten wird ein Beitrag zur CO2 Reduzierung und Artenvielfalt ermöglicht.

Kommunaler Wohnungsbau / Tagespflege
Die Tagespflegeeinrichtung und der kommunale Wohnungsbau werden, in direkter Nähe zu den sonstigen kommunalen Einrichtungen, in einem gemeinsamen Gebäude am Standort der abzubrechenden Feuerwehr vorgeschlagen. Der Baukörper schirmt den Innenhof zur Straße ab, aus dem Ortskern ist der Innenhof weiterhin fußläufig erreichbar. Die Tagespflege orientiert sich in den Innenhof zum Seniorenwohnen und wertet durch die Neugestaltung des Aussenraumes den bestehenden Freiraum auf.