B2124 WB München Botanikum

München, BGF O.I. 55.500 m²

Landschaftsarchitekten: Stautner + Schäf Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB


Städtebauliches Konzept
Im heterogen genutzten Umfeld bezieht sich die vorgeschlagene städtebauliche Konzeption auf die vorhandene (bzw. in Planung befindliche) Bebauung und bildet, durch eine differenzierte Reaktion, mit den baulichen Strukturen der beiden Baufelder eine geordnete Gesamtstruktur. Das östliche Baufeld bildet mit dem vorgeschlagenen Hochpunkt mit einem flächigen zweigeschossigen Sockel den räumlichen Abschluss der großmaßstäblichen Gewerbe bzw. Schulbebauung. Mit der Lage des Neubaus wird zum einen eine großzügige Freifläche an der Südseite geschaffen und der Blick von der Haupterschließungsstraße nach Osten zum Schulneubau freigehalten. Der Hochpunkt bildet einen städtebaulich markanten Abschluss an der Feldmochinger Straße. Im westlichen Baufeld reagiert der Neubau auf die segmenthafte Blockrandbebauung im Süden. Der Neubau nimmt sowohl im Westen als auch im Osten die Flucht des südlichen straßenbegleitenden Bestands auf. Im Süden wird, der Geometrie der Torgauer Straße folgend, mit einer großzügigen Vorgartenzone eine leicht geschwungene Bebauung vorgeschlagen. Im mittleren Bereich des Planungsgebietes entsteht eine große zusammenhängende, halböffentliche Platzfläche mit Durchblicken und Zugängen zu den nördlich angrenzenden Grünflächen des Botanikums. Der leicht gebogene achtgeschossige Gebäuderiegel im Norden fasst räumlich das Planungsgebiet und schirmt es zugleich von den negativen Emissionen ab. An den nördlichen Ecken befinden sich knappe Fugen, welche ab dem 2. Obergeschoss geschlossen sind.

Es werden ablesbare Hauseinheiten mit einer leicht gestaffelten Silhouette zwischen 5 und 8 Vollgeschossen geplant. Im Erdgeschoss werden Nichtwohnnutzungen (kleine Gewerbeeinheiten, Bewohnertreff, Abstellflächen für KIWA und Fahrräder) als multifunktionale Einheiten mit einer städtischen Prägung geplant. Die beiden großen Wohnhöfe greifen vertraute Innenhofgrößen auf und geben ausreichend Raum für Spiel und Erholung in einem stark begrünten und bepflanzten Hof. Durch das Abrücken der Neubebauung von der Grundstücksgrenze an der Feldmochinger-, Torgauer- und Thorner Straße fügt sich der Neubau in die ortsprägende Umgebung ein und bildet einen städtebaulich unaufgeregten sowie klaren Abschluss.

Wohnungsbau / Teilbarkeit
Den Forderungen der Auslobung folgend, werden gut teilbare und in Bauabschnitten realisierbare Baufelder vorgeschlagen. Je Baufeld besteht die Möglichkeit mit maximal 2 Typenhäuser zu planen. Die Typenhäuser bestehen jeweils aus einem Regel- und einem Ecktyp. Die Gebäudetiefe beträgt maximal 14,0 m. Dadurch kann eine sehr flexible Teilung (auch Kleinteiligkeit) erzielt werden. Das Hochhaus im östlichen Baufeld stellt einen Sondertyp dar.
Durch das einfache Prinzip der Wiederholung und der Typisierung kann eine wirtschaftliche, flexible und schnelle Umsetzung erfolgen.

Die Grundstruktur der Wohnungen entspricht sowohl den Anforderungen des geförderten als auch des freifinanzierten Wohnungsbaus. Die Lage der Treppenhäuser ermöglicht sowohl eine sinnvolle Unterteilung der Wohnungen (vom Dreispänner bis Fünfspänner) als auch eine sehr gute Orientierung (Ost, Süd, West).

Man betritt die Häuser vom öffentlichen Raum bzw. von „außen“ aus. In den Eingangsbereichen sind jeweils Abstellflächen für Kinderwägen oder Mobilitätshilfen, sowie Fahrradräume für den Alltag angeordnet. Sämtliche Treppenhäuser sowie der Zugang von der TG können nach DIN 18040 barrierefrei geplant werden. Der großzügige Treppenraum erschließt auf der Regelebene 3 bis 5 Wohnungen. Optional können in den oberen Etagen auch Ausgänge auf gemeinschaftliche Dachterrassen angeboten werden.

Als private Freiflächen erhalten die Wohnungen gut nutzbare Loggien bzw. Balkone. Den EG-Wohnungen können Terrassenflächen oder grüne Vorgärten im Hochparterre (1m über Zugangsniveau bzw. 50 cm über Hofniveau) zugeordnet werden.
Im Untergeschoss werden die beiden Tiefgaragen baulich und räumlich voneinander getrennt. Somit ist eine ungehinderte Grundwasserströmung von Süden nach Norden gewährleistet.