B2318 Wettbewerb Germering Kreuzlinger Feld

BGF O.I. 118.000 m²

Landschaftsarchitekten: mahl gebhard konzepte Landschaftsarchitekten

Die Herausforderungen der Klimakrise und der gleichzeitige Mangel an Wohnraum zeigen, dass wir neue Gestaltungsansätze brauchen: Wir müssen die neue Bebauung aus der Landschaft heraus entwickeln! In unserem Fall ist die Landschaft die Triebfeder dieser zukünftigen Entwicklung, bei der sorgfältig ausgewählte Elemente aus der Natur und der Kultur durch ein harmonisches Zusammenspiel ein einzigartiges und nachhaltiges Lebensumfeld schaffen.

So entwickelt sich aus dem grünen Rahmen heraus ein Stadtquartier, das sich aus energieeffizienten Gebäuden, öffentlichen und halb öffentlichen Grünflächen mit besonders hoher Biodiversität zusammensetzt. Dadurch entstehen großzügige Landschaftsräume innerhalb der Bebauung, die unterschiedlich genutzt werden können und damit Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen willkommen heißen und soziale Bindungen fördern.

Die Freianlagen sind nach dem Schwammstadtprinzip gestaltet und bringen das Grün in die unmittelbare Umgebung der Bewohnerinnen und Bewohner. Mit diesem neuen Prinzip gelingt es, einen Wohnstandort zu schaffen, der für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich und nutzbar ist und die kulturelle Vielfalt durch Veranstaltungsflächen und Einrichtungen im Quartier unterstützt und repräsentiert. Vielleicht sogar – überspitzt gesagt – Mensch und Natur wieder verbindet. Gleichzeitig gelingt es eine produktive Landschaft für die Bewohnerinnen und Bewohner zu erzeugen. Mit den feldartigen Strukturen auf den Dachflächen, aber auch im Freiraum selbst, können Pflanzen angebaut werden, die direkt verwertet werden. Gleichzeitig gelingt es damit, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, wie unsere Lebensmittel erzeugt werden. Durch eine spezielle Auswahl der Vegetation wird zum einen die Biodiversität verbessert und gleichzeitig unterschiedliche saisonale Farbspektren im Verlauf der Jahreszeiten in den jeweiligen Höfen und Straßenräumen erzeugt.

Unsere Vision für das grüne Stadtquartier ist es, einen Ort zu schaffen, an dem die Natur in allen Facetten in den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner integriert ist. Das Motto unseres Entwurfs ist also nicht „raus aus der Stadt – rein in die Natur“, sondern „Natur rein in die Stadt“ damit der Mensch aus dem Haus tretend in der Natur ist. Dieser Paradigmenwechsel kann durch die Berücksichtigung von Umweltschutz, sozialer Inklusion, kultureller Vielfalt und aktiver Bürgerbeteiligung sicherstellen, dass dieses Projekt ein inspirierendes Beispiel für die Städteplanung des 21. Jahrhunderts wird.

Im ehemaligen land- und landwirtschaftlichen Kontext des Ortsrandes wird versucht durch eine offene städtebauliche Typologie die ortstypische Durchlässigkeit und den spezifischen Charakteren zu bewahren.

Bestehend aus zwei einfachen Grundtypen – Zeilen und Punkthaus – entwickelt sich die Struktur mit Rücksicht auf den heterogenen und kleinkörnigen Kontext der umliegenden städtebaulichen Strukturen und passt derer Dichte an die unmittelbare Umgebung individuell an.

Mit baumbestandenen Höfen, begrünten Dächern, aktiver Energieerzeugung und maximaler Entsiegelung versucht der städtebauliche Entwurf einen aktiven Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten.