1716 Wohnungsbau München Freiham Nord WA 1

Neubau einer Wohnanlage mit Gewerbe und KITA

, München Freiham, LP 2-5, BGF O.I. 14.394 m²

Bauherr: GWG, Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH
Landschaftsarchitektur: Burger Landschaftsarchitekten, München
Tragwerksplanung: Suess.Staller.Schmidt Ing., Gräfelfing
Technische Ausrüstung: WSP Deutschland AG, München
Elektrotechnik: IB Brundobler, Kehlheim
Bauphysik: Müller BBM, Planegg
Brandschutz: K33 Brandschutz, München
Ausschreibung: BWP Bauer Winter Partner, München
Objektüberwachung: BWP Bauer Winter Partner, München

In zwei Realisierungsabschnitten entsteht in Freiham Nord ein neuer Stadtteil der Landeshauptstadt München für ca. 28.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Das aus den beiden Bauabschnitten WA1 Nord (FN1, 1716) und WA1 Mitte (F1M, 2001) bestehende Quartier bildet zusammen mit der gegenüberliegenden Grundschule den nördlichen Abschluss der Stadterweiterung „Freiham Nord“. Die Planung für die beiden Quartiersteile WA1 Nord (FN1) und WA1 Mitte (F1M) wurde über getrennte, konkurrierende Verfahren (Wettbewerb und Verhandlungsverfahren) an Maier Neuberger Architekten vergeben, die Umsetzung wurde durch den Gestaltungsbeirat begleitet.

Der mit dem 1. Preis (nach Überarbeitung) prämierten Konzeption liegt ein übergeordnetes Gestaltungsprinzip zu Grunde. Ablesbarkeit und Gliederung der einzelnen Gebäude und Fassaden sind aus einem System sich überlagernder Bänder entwickelt. Reihenfolge, Orientierung und Dimension dieser Bänder, sowie der daraus resultierende Fensteranteil, reagieren situativ auf Lage, Orientierung und Bedeutung des jeweiligen Hauses. Die Fassaden zur Straße erhalten einen verdeckten Sonnenschutz. Die zur nördlichen Fußgängerzone und zum Hof orientierten Fassaden erhalten Faltläden als außen liegenden Sonnenschutz. Die aus der Grundrissstruktur entwickelte Symmetrie oder Reihung der Fassadenthemen stärkt das Motiv der Einzelhäuser und wird durch die unterschiedliche Materialität und Farbigkeit unterstützt. Jede Fassade folgt so einer auf das jeweilige Haus bezogenen Ordnung.

Die Sonderbausteine der Kindertagesstätte und der Eckgebäude erhalten eine jeweils eigene Materialität. Die Bedeutung des überhöhten Eckgebäudes wird durch die Ziegelfassade unterstrichen. Dieses für Menschen, die aus akuter Wohnungslosigkeit zurückkehren, geplante Haus positioniert sich damit robust und selbstbewusst im Stadtraum. Gestaltung und Materialität vermitteln Geborgenheit und Schutz auf der einen, Ordnung und Struktur auf der anderen Seite.

Die Kindertagesstätte an der Christel-Sembach-Krone-Straße zeigt sich mit ihrem Rosafarbenen Kachel-Kleid und den großen Fenstern als zweigeschossiger Sonder-Baustein am Übergang von Quartier zu Park. Sie bildet eine Symbiose mit dem öffentlichen Spielplatz und den Binnenräumen der Wohnbebauung – und wird so zu einer eigenen Adresse.