1803 Wohnungsbau München Freiham WA 16/18
Neubau einer Wohnanlage mit Kita und Tiefgarage
, München, LP 2-5, BGF O.I. 21.694 m²Bauherr: Stadibau Gesellschaft für den Staatsbedienstetenwohnungsbau Bayern mbH, München
Landschaftsarchitektur: Stautner + Schäf Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Part mbB, München
Tragwerksplanung: Behringer Beratende Ingenieure GmbH, München
Technische Ausrüstung: Konrad Huber GmbH IB, München
Elektrotechnik: Konrad Huber GmbH IB, München
Bauphysik: PMI GmbH, Unterhaching
Brandschutz: Kersken + Kirchner GmbH, München
Ausschreibung und Bauleitung: MAIER.NEUBERGER.BAUMANAGEMENT GmbH, München
als Nachunternehmer von MAIER.NEUBERGER.ARCHITEKTEN GmbH, München
Die Wohnanlage für Staatsbedienstete entsteht im Stadtteil Freiham, der westlichen Stadterweiterung Münchens, mit im Endausbau ca. 25.000 Einwohnern. Der Bebauungsplan formuliert als Ziel eine abwechslungsreiche, gegliederte Bebauung hoher Qualität, in der die einzelnen Bausteine ablesbar bleiben sollen. Andererseits sollen die Teilstücke seiner Bebauung als zusammengehörende Bauteile wahrgenommen werden.
Die Baukörper werden durch ihre Höhenentwicklung und ein abgestuftes Fassadenrelief aus Pfeilern und Zwischenräumen gegliedert, die Silhouette wird durch das Nebeneinander von siebengeschossigen Hochpunkten und viergeschossigen Terrasseneinschnitten akzentuiert. Die zurückgesetzten Eingangsbereiche bilden Übergangszonen vom Öffentlichen zum
Privaten und verleihen der Fassade im Zusammenspiel mit den Loggien zusätzliche Tiefe. Die Hochpunkte und Eingänge akzentuieren und zonieren die Fassade. Eine Ziegelbauweise mit effektiven Spannweiten bildet die Grundlage des Entwurfs. Die Fassadengestaltung folgt sinnhaft den Vorgaben des Tragwerkes im Wechsel von Putz und hinterlüfteter Bekleidung. Der 1- bis 2-geschossige umlaufende Sockel mit Klinkerverblendung bildet einen robusten Übergang zum Straßenraum. Die Materialwahl im Inneren folgt bewusst diesen Zielsetzungen.
Der Entwurf bewegt sich zwischen Einheitlichkeit und Abwechslung, zwischen Raster und Ausnahme, zwischen Gleichheit und Unterschied. Durch Wiederholung und Selbstähnlichkeit in Grundriss und Ansicht entwickelt sich ein eigenständiger Duktus. Der Baustein ist im Zusammenhang erkennbar und gleichzeitig Teil der Vielfalt des Quartieres. Die großzügigen Innenhöfe ermöglichen einen freien Umgang mit den Innenkanten der Bauräume. Der Entwurf verlagert Baumasse in die attraktiven, ruhigen Innenhöfe. Die in den Hof ragenden „Finger“ ermöglichen eine dünnere „Außenschale“ und damit mehr Möglichkeiten für eine attraktive Grundrissgestaltung. Mit Ausnahme der einseitig orientierten Kleinstwohnungen entstehen so ausschließlich „durchgesteckte“ oder über Eck belichtete Wohnungen. Das Wechselspiel der Materialien Klinker und Putz zeichnet eine eigene, unabhängige Silhouette über die Fassade. Ein integriertes Haus für Kinder und ein Bewohnertreff mit Café ergänzen das Angebot für Bewohner und im Quartier.
Die robuste und langlebige Bauweise bildet die Grundlage für einen nachhaltigen Ansatz. Die Ausführung in Ziegel wurde konsequent umgesetzt, Stahlbeton-Bauteile wurden nur dort, wo statisch erforderlich, eingesetzt. Im Projekt wurde ein Anteil von 8% nachwachsen Rohstoffen realisiert, mit hochwertigen Holz-Alu-Fenstern und teilweise Holzwollfüllungen in den Wärmedämm-Ziegeln der Außenwände. Das Bauvorhaben erreicht die Vorgaben des KfW – Effizienzhaus 55.
Die Wohnanlage verfügt über großzügige Innenhöfe mit weitläufigen Grünflächen und belebten Gemeinschafts- und Spielflächen. Ein dichtes grünes Band bildet den Übergang zwischen erhöhten privaten Terrassen und gemeinschaftlich genutzten Flächen im Hof. Sitzmauern entlang der Hauptwege gliedern Bereiche unterschiedlicher Aufenthaltsqualitäten. Die artenreiche, naturnahe Durchgrünung mit Gehölzen, Staudenmischpflanzungen, Sickermulden und Blumenwiesen schafft eine hohe ökologische Wertigkeit.