0807 Wohnungsbau Stuttgart Pariser Höfe

Neubau einer Wohnanlage mit Tiefgarage

, Stuttgart, LP 1-13, BGF O.I. 23.800 m²

Bauherr: Reiß & Co. Real Estate GmbH, Stuttgart
Landschaftsarchitekten: Prof. Rainer Schmidt, Landschaftsarchitekten, München
Tragwerksplanung: IBS Ingenieurbüro für Baustatik, Neuffen Technische
Ausrüstung: IB Scheer GmbH, Stuttgart
Elektrotechnik: IB Scheer GmbH, Stuttgart
Bauphysik: KURZ UND FISCHER, Feldkirchen-Westerham
Brandschutz: hhp berlin Ingenieurgesellschaft für Brandschutz mbH, Berlin
Lichtplanung: Gabriele Allendorf, München
Ausschreibung Wohnen: MAIER.NEUBERGER.PROJEKTE GmbH, München, Nachunternehmer: Masterplan München
Bauleitung: ERNST² Architekten, Stuttgart, als Nachunternehmer von MAIER.NEUBERGER.ARCHITEKTEN GmbH, München

Die Vorgaben des Bebauungsplanes sehen eine klassische stadträumliche Konfiguration mit Blockrandbebauung, Straßen und Plätzen sowie eine hohe, innerstädtische Dichte mit einer GFZ von 4,0 vor. Eine Durchmischung mit Wohnbauten in untergeordneter Größenordnung ist vorgesehen. In der Realität ist der Kontext aber wesentlich von großformatiger Büronutzung geprägt.

Ergebnis des Wettbewerbes war eine Grundkonfiguration mit zwei großen, unterschiedlich geformten Höfen. Hierdurch wird trotz der hohen Dichte eine deutliche Adressbildung gerade auch für die Binnenlagen erreicht. Auf Wunsch des Bauherren sollten im Block ein Wohngebäude und ein Bürogebäude errichtet werden. Der gewünschte, überdurchschnittlich hohe Wohnanteil ist als „großstädtisches Wohnhaus“ um den Wohnhof organisiert. Dieser Wohnhof wird als „privater“ Raum entwickelt, der zwar von allen Seiten öffentlich zugänglich ist, sich in seinem Charakter aber deutlich von den öffentlichen Platzflächen in der unmittelbaren Umgebung unterscheidet.

Die große Baumasse erfordert besondere Aufmerksamkeit für Detail, Zonierung und Gliederung. Dabei wird dem kritischen Übergangsbereich zwischen Öffentlich und Privat in der Sockelzone besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Klassische Prinzipien wie:
– Parterre > Belle Etage > Wohnebenen > Dach
– Eingangs-/Ladenebene > Mezzanin > Wohnebenen > Dach
thematisieren diese Gebäudeschicht als Transitionsbereich von öffentlicher zu privater Orientierung. Die notwendigen Durchgänge werden in diese Zone genauso selbstverständlich integriert wie Hauszugänge, die Einzelzugänge zu Erdgeschosswohnungen und gastronomischen Nutzungen. Es entsteht eine aktive Übergangs- und Pufferzone, die ein Oszillieren zwischen öffentlichen und privaten Nutzungen zulässt. Durch die Niveauunterschiede Lissabonner Straße / Wohnhof / grüner Hof werden räumliche Sonderformen geschaffen.

In der Übersumme der Elemente entsteht ein Erscheinungsbild, das mit einer klaren horizontalen Gliederung in Sockelzone, Regelgeschosse und Terrassenzone, optimierten Hausbreiten (18 bis 20 Meter) und möglichst „durchgesteckten“ Wohnungen mit Wohnorientierung über Loggien zum Wohnhof zeitlosen Prinzipien folgt.