Maier Neuberger Architekten 1201 Wohnungsbau und Gewerbe.München.Ismaningerstraße

1201 Wohnungsbau und Gewerbe München Ismaningerstraße

Wohnen und Arbeiten auf dem ehemaligen Togal Areal

, München, LP 5, BGF O.I. 11.000 m²

Entwurfsverfasser: LAUX Architekten GmbH
Landschaftsarchitekten: Nowak Landschaftsarchitekten


Die Situierung direkt zwischen den Parkgrundstücken des Bundesfinanzhofs und dem Bürgermeistergarten bildet die besondere Lagegunst des Grundstücks im Münchener Stadtteil Bogenhausen. War das Areal aufgrund seiner ehemaligen Nutzung bislang hermetisch und introvertiert, bietet sich durch die neue Bebauung die Chance zur Neuorientierung und Adressbildung.

Die denkmalgeschützte Alte Villa wurde von den im Laufe der gewerblichen Historie hinzugefügten Anbauten befreit, baulich wieder freigestellt und bildet das Zentrum des neuen Ensembles. Flankiert wird die Alte Villa dem städtebaulichen Kontext folgend, von einer offenen Bebauung aus typologisch unterschiedlichen, großformatigen Stadthäusern, die unterirdisch mit einer gemeinsamen Tiefgarage verbunden sind.

Ein Stück Stadt: Auf engstem Raum entsteht eine urbane Mischung aus geförderten und freifinanzierten Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und Townhouses, einem markanten Bürohaus an der stadtbildprägenden Ecke Ismaninger- und Törringstrasse, erdgeschossiger Ladennutzung am Vorplatz, sowie Gewerbe und luxuriösem Wohnen im historischen Denkmal. Die typologische Mischung gewährleistet ein funktional und sozial gemischtes Quartier für und mit einer Vielzahl von Akteuren.

Die urbane Dichte wird organisiert durch eine Serie unterschiedlicher Freiräume: vom grünen Gemeinschaftshof, über private Gärten und Vorgärten, Fugen und Blickachsen, bis zu Durchgängen, Freitreppen und Entrées. Den halböffentlichen Vorplatz an der Ismaninger Strasse schmückt der denkmalgeschützte St.-Georgi-Brunnen. Diese differenzierte Freiraumtypologie gewährleistet die Privatheit der Bewohner und ermöglicht gleichzeitig die öffentliche Durchwegung und Partizipation der Stadtgesellschaft an diesem Quartier.

Die Fassade des Zwischenbaus thematisiert die städtebauliche Fuge zwischen den Häusern mit einem broncefarben eloxierten Gewebe. Das Bürohaus besetzt die Ecke mit einer Natursteinfassade aus heimischem Altenbürger Kalkstein. Die Wohnhäuser nehmen Bezug auf den Putzbau der Alten Villa, auf deren horizontale Gliederung der Neubau mit Naturstein-Gesimsbändern aus Kirchheimer Muschelkalk antwortet. Die Materialwahl und Gestaltung ist weder historisierend noch modisch, sondern in einem nachhaltigen Sinn harmonisch, dezent und zeitlos. Die Fassaden machen keinen Unterschied zwischen dem geförderten und freifinanzierten Wohnungsbau und betonen bewusst die Gemeinsamkeiten des Ensembles.